Ein Leistungskurs Geschichte des Hohenstaufen-Gymnasiums hat ihre Biographie recherchiert.
Der Leistungskurs Geschichte 13 des Hohenstaufen-Gymnasiums hat 2024 vor seinen letzten Sommerferien in Jahrgangsstufe 12 zusammen mit den Lehrerinnen Birgit Weitz und Beatrix Merkert ein Projekt bearbeitet: die Recherche einer Opferbiographie.
Michael Wiesheu von der Stolperstein-Initiative Kaiserslautern hat in diesem Zusammenhang nicht nur den unverzichtbaren Besuch im Stadtarchiv vorbereitet, sondern den erstmals Recherchierenden unter anderem durch den Hinweis auf hilfreiche Internet-Seiten zielführende Wege zur Biographie-Arbeit aufgezeigt. Er war es auch, der der Gruppe vorschlug, sich mit Ilse Ruth Preis zu beschäftigen, die etwa das Alter der jungen Leute hatte, als sie als eine der ältesten Schülerinnen der jüdischen Sonderklasse der Röhmschule 1938 mit ihren Eltern aus Kaiserslautern vertrieben wurde.
Ihre Geschichte berührt die Schülerinnen und Schüler daher ganz besonders.
Vor dem Ablegen des Abiturs wollte der Kurs die Projektarbeit für sich zu einem vorläufigen Ende bringen. Die Stolpersteine für Ilse Ruth Seitenbach, geborene Preis, und ihre Eltern werden erst im September 2025 verlegt, aber schon am 28. Februar 2025 würdigte der Kurs mit einer Gedenkfeier die heute über 100-jährige, die beim Schauen der Filmaufnahmen von der Veranstaltung in ihrem Zuhause in New York sagte: „Ich bin ein Star.“ Ihre Enkelin Johanna und ihr Enkel Justin mit seiner Familie waren eigens aus Amerika angereist, das ehemalige deutsche Au-pair-Mädchen Anna Krämer aus Heidelberg zur Gedenkstunde gekommen.
Die Tatsache, dass heute, fast über 90 Jahre nach den schrecklichen Geschehnissen, in Deutschland so viele Menschen, und darunter vor allem junge, nämlich die Abiturientinnen und Abiturienten des Leistungskurses Geschichte 13 des Hohenstaufen-Gymnasiums, sich so intensiv mit den Biographien einer Opferfamilie beschäftigten, ging Ilses Angehörigen sichtlich nahe.
Auf dem ersten Foto sind die am 28.02.2025 anwesenden Schülerinnen und Schüler zu sehen, die souverän in Deutsch und Englisch vor vielen Gästen durch das fast einstündige Programm geführt haben.

Im Sommer 2024 am Projekt beteiligt waren auch Alexander Schira und Emma Walter, die nach der 12. Jahrgangsstufe die Schule verlassen haben.


