Recherche: Georg Emme
Ida Blum, geb. Haas (1870-1942).
Die Lebensdaten der Ida Blum sind sehr spärlich. In Rülzheim, wird am 5. Oktober 1870 Ida Haas, als Tochter des Handelsmanns Heinrich Haas und seiner Frau Johanna geboren.
Bis zum 21. November 1893 ist sehr wenig bekannt über das Leben von Ida Haas. Doch in der Meldekarte der Stadt Kaiserslautern findet sich der erste Hinweis: die 23jährige Ida Haas heiratet den Weinhändler Julius Blum, der aus Steinbach am Donnersberg nach Kaiserslautern gekommen war. Ab sofort sind Julius Blum und Ida Blum in der Klosterstrasse 7 in Kaiserslautern gemeldet und beide haben hier ihren Lebensmittelpunkt.
Am 25. September 1894 wird die Tochter Ernestine, genannt Erna, und am 1. Mai 1898 der Sohn Ludwig geboren.
Die Weinhandlung besteht bis 1930. Joseph Blum stirbt am 18.01.1930 und Ida und ihr Schwager Joseph Blum führen das Geschäft nicht weiter.
Der Schwager Joseph Blum wohnte mit seiner Frau Elisabeth in der Schubertstraße 11 und beide sind nach der Progromnacht 1938 zum Sohn nach Berlin gezogen. Als dieser nach USA auswanderte, kehrten beide nach Mannheim zurück und sind von dort 1940 ebenfalls nach Gurs deportiert worden. Joseph und seine Frau sind hier im Dezember 1940 zeitgleich gestorben.
Als letzten Wohnsitz 1939 ist Ida Blum „als Witwe“ in der Gaustraße 3, einem sog. Judenhaus, gemeldet. Von dort wird sie auch im Alter von 70 Jahren am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Von dort wird sie in das Lager Récébédou und dann nach Nexon verbracht. Hier ist sie Weihnachten 1942, am 26. Dezember 1942 gestorben.
Die Tochter Erna (Ernestine) Borg, geborene Blum hatte Isidor Borg geheiratet. Auch diese Familie wird am 22. Oktober 1940 nach Gurs gebracht. Dort trifft Erna ihre Mutter Ida Blum wieder.
Schwiegersohn Isidor machte einen Fluchtversuch, der aber scheiterte und wurde danach sofort mit dem Transport 31 über Drancy bei Paris nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde. Erna Borg überlebte und wird 1944 in Masseube befreit. Sie wandert 1947 zu ihrem Bruder Ludwig Blum nach USA aus und heiratet Louis Lax im Jahre 1951.
Sohn Ludwig Blum leistete Militärdienst bis 1920 und zog dann von Kaiserslautern weg. Nach dem Krieg ist eine Anmeldung „Louis Robert Blum“ aus den USA, aus Washington. D.C. nachweisbar.